Bei Sprachentwicklungsstörungen oder –verzögerungen im Kindesalter können die Lautbildung, die Grammatik und/oder der Wortschatz nicht altersgerecht entwickelt sein. So fällt manchen Kindern die Bildung bestimmter Sprachlaute schwer. Sie lassen diese dann aus oder ersetzen sie durch andere (z.B. „Ich dehe in den Tinderdarten“).
Andere haben Probleme beim Satzbau oder verfügen über ein eingeschränktes Sprachverständnis oder einen zu geringen Wortschatz.
Manchmal fällt es erst mit Schulbeginn auf, wenn ein Kind Schwierigkeiten bei der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung hat. Es fällt ihm dann beispielsweise schwer, Sprachlaute auseinanderzuhalten und schreibt daher nicht, was es hört. Oder es kann sich im Diktat nicht merken, was der Lehrer vorspricht, weil das Gedächtnis für das Gehörte nicht ausreichend entwickelt ist.
Abzuklären bei Sprachstörungen im Kindesalter ist immer, ob eine organische Hörstörung zugrunde liegt. Nur, wenn man etwas richtig hört, kann man es auch richtig sprechen und in der Folge auch schreiben.
Erwachsene können ebenfalls eine Sprachtherapie benötigen. Oft sind neurologische Erkrankungen, wie etwa ein Schlaganfall, eine Hirnverletzung oder degenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose o.a. die Ursache. Manchen Patienten fällt es schwer, ihre Gedanken in Worte zu fassen, sie kommen nicht auf den gesuchten Begriff, haben Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben oder können trotz normalen Gehörs nicht verstehen, was zu Ihnen gesprochen wird.